Am 30. April 2025 eröffnet im Bibliotheksbau das neue Digitallabor des Deutschen Museum Digital. Das Museum setzt damit ein deutliches Zeichen für Zukunftsorientierung, digitale Innovationskraft und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Bereits 2015 wurde das Digitallabor im Rahmen der Zukunftsinitiative für die umfassende Digitalisierung der Sammlung am Deutsches Museum Digital eingerichtet. Ziel war es, eine digitale Infrastruktur zur Präsentation der Sammlungen zu schaffen und strategisches Know-how im Bereich der Digitalisierung systematisch in die museale Arbeit zu integrieren. Jetzt bezieht das Labor neue Räume: Der ehemalige Seminarraum des Forschungsinstituts am Deutschen Museum wurde in ein hochmodernes Digitallabor umgewandelt und steht dem Museum fortan zur Verfügung.
Das neu ausgestattete Labor umfasst zwei Digitalisierungsstationen zur 2D- und 3D-Erfassung von Objekten, einen 3D-Drucker sowie eine Computerstation für Datenverarbeitung und experimentelle KI-Forschung. Die neu eingerichteten Laborbereiche ermöglichen Digitalisierung und Erschließung auf dem neuesten Stand der Technik. Realisiert wurde der Um- und Ausbau durch die großzügige Unterstützung des Freundeskreises sowie durch Sondermittel aus dem Haus. Das Deutsche Museum Digital dankt allen Beteiligten für dieses zukunftsweisende Engagement.
"Zitat GH"
Innerhalb des Hauses ist das Digitallabor als operative und konzeptionelle Schnittstelle zwischen Sammlung, Forschung und Vermittlung verankert. Es verbindet fachliche Expertise mit technologischer Innovation und schafft damit neue Möglichkeiten im Umgang mit den Museumsobjekten. Mittels hochauflösender Fotografie und innovativer 3D-Scanverfahren lassen sich Sammlungsobjekte in beeindruckender Detailtiefe digital erfassen. Diese digitalen Zwillinge kommen in wissenschaftlichen Analysen, restauratorischen Prozessen sowie in digitalen Vermittlungsformaten und virtuellen Ausstellungen zum Einsatz.
Gleichzeitig ist das Labor selbst ein Ort wissenschaftlicher Auseinandersetzung: Das Team erprobt neue Methoden und Verfahren zur 2D- und 3D-Digitalisierung der Sammlungsobjekte, KI-gestützte Erschließungsverfahren der Bestände sowie datenbasierte Analyse- und Visualisierungsmethoden der Sammlungen. Es bietet Raum für interdisziplinäres Arbeiten, kreatives Experimentieren und forschungsbasierte Digitalisierung.
"Zitat KR"
Alle bereits digitalisierten Objekte finden Sie zusammen mit historischen Beständen des Archivs und der Bibliothek im Portal des Deutschen Museums Digital.
Eines war von Anfang an klar: Das Digitallabor soll kein abgeschlossener Raum sein, sondern ein Ort der Kollaboration. Digitale Inhalte entstehen im Digitallabor in enger Zusammenarbeit mit Kurator*innen, Wissenschaftler*innen, Restaurator*innen sowie den Werkstätten des Museums. Ob es um Detailaufnahmen eines historischen Objekts, die Unterstützung bei der Entwicklung interaktiver Vermittlungsformate oder die Modellierung von Prototypen für die Ausstellungstechnik geht, immer fließen das Fachwissen und die Perspektiven verschiedener Abteilungen zusammen.
Das Team ist außerdem offen für Kooperationen mit Museen, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Ziel ist es, Wissen zu teilen, Erfahrungen zu sammeln und gemeinsam neue Ansätze in der digitalen Erfassung und Präsentation von Objekten zu entwickeln und zu erproben.
„In Kooperationen mit dem Deutschen Theatermuseum haben wir für eine Ausstellung ein Video eines virtuellen Kamera-Rundflugs um ein zuvor gescanntes Modell des Prinzregententheaters erstellt “ - CH
Das gescannte 3D-Modell des Prinzregententheaters finden Sie zusammen mit 170 weiteren spannenden Objekten aus der Sammlung des Deutschen Museums auf Sketchfab.
Langfristig verfolgt das Deutsche Museum Digital mit dem Digitallabor das Ziel, eine nachhaltige digitale Forschungsinfrastruktur zu schaffen, die das Museum erweitert und zukunftsfähig macht. Das Labor fungiert dabei als Entwicklungs- und Testumgebung und spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung zukünftiger Digitalstrategien. Das Digitallabor versteht sich dabei nicht als abgeschlossener Hightech-Raum, sondern als offene Denk- und Produktionsstätte – als Ort, an dem sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf neue Weise begegnen.