Zur Realisierung des technisch komplexen Projektes arbeitet das Deutsche Museum mit dem Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS zusammen. Je nach Größe und Materialdichte der Chiffriergeräte kommen verschiedene computertomographische Anlagen zum Einsatz. Aufgrund der durchdringenden Eigenschaften von Röntgenstrahlung können die Chiffriergeräte samt (Holz-)Gehäusen und den für den Transport notwendigen Verpackungen gescannt werden.
Die größten Chiffriergeräte werden in einer XXL-CT-Anlage gescannt, die bereits beim CT-Scan der Messerschmitt Me163 zum Einsatz kam.
XXL-CT-Anlage des Fraunhofer IIS. Bild: Deutsches Museum | Sebastian Linstädt
Die räumliche Auflösung bewegt sich zwischen 0,7 und 0,1 mm und somit am technischen Limit für stark metallhaltige Objekte dieser Größenordnung.
Querschnitt einer Taste eines Lorenz Schlüsselzusatz 42 (Auflösung: 0,67mm)...
... und einer Enigma I (Auflösung: 0,18 mm)
Beim Scanprozess entstehen hunderte bis tausende Röntgenbilder, die eine digitale Rekonstruktion der Objekte ermöglichen. Anders als bei klassischen Röntgenaufnahmen lassen sich 2D-Schnittbilder ohne die davor und dahinterliegenden Schichten voxelgenau (Voxel= Pixel im 3D-Raum) an jeder beliebigen Position anzeigen. Dank digitaler Werkzeuge können verschiedene Messungen (Länge, Winkel, Porosität uvm.) erfolgen.
2D-CT-Schnittbild einer Hagelin CD-57, Inv.-Nr.: 2017-389
Aus den rekonstruierten Röntgenbildern berechnen und rendern CT-Bearbeitungsprogramme dreidimensionale Volumina. Verschiedenen Materialien werden durch den Scanprozess jeweils spezifische Grauwerte zugeordnet, die ein ein- oder ausblenden der Materialien ermöglichen. Generell ist eine umfangreiche Modifikation von CT-Daten hinsichtlich Opazität, Farbigkeit, Position etc. möglich.
3D-CT-Bild einer TST 970 mit halbtransparentem Gehäuse, Inv.-Nr.: 2017-426
3D-CT-Bild geschnitten mit farblich segmentierten Bauteilen eines Schlüsselgeräts 41,
Bild: © Fraunhofer IIS
3D-CT-Bild eines Hagelin CD-57 mit und ohne Gehäuse, Inv.-Nr. 2017-387